Selber Wölfe vs. Deggendorfer SC 5:4 (5:0; 0:1; 0:3)
Das Spiel in Kürze zusammengefasst
Der weiterhin stark dezimierte Wölfekader – Pauker, Schneider, Schadewaldt und Meier gesperrt, Geisberger, Hördler, Mudryk sowie Galvez verletzt – geht nach einem spannenden und hart umkämpften Spiel gegen die nie aufsteckenden Deggendorfer zwar etwas glücklich, aber dennoch als verdienter Sieger vom Eis.
Selb brennt ein Feuerwerk ab
Die Wölfe legten los wie die Feuerwehr. Schon nach 25 Sekunden jubelten die gut 2.000 Zuschauer in der Netzsch-Arena. Schiener hatte auf Zuspiel von Piwowarczyk abgezogen, Deggendorfs Agricola konnte den Schuss nur zur Seite abwehren, wo Lanny Gare goldrichtig stand und den Abpraller eiskalt verwertete. Die frühe Führung verlieh den Gastgebern förmlich Flügel. Die Wölfe sprühten vor Spielfreude und waren durch die Niederbayern kaum zu stoppen. Der Deggendorfer SC brauchte bis zur achten Spielminute, um das von Suvelo gehütete Selber Tor erstmals in ernsthafte Gefahr zu bringen, jedoch fand der davongeeilte Schembri im Selber Torwart seinen Meister. Als eben dieser wieselflinke Deggendorfer Stürmer auf der Strafbank Platz nehmen musste, erhöhte Selb abermals durch Gare auf 2:0. Eine spätere Unterzahlsituation überstanden die Wölfe schadlos und hätten direkt im Anschluss durch einen Konter von Meredith und Piwowarczyk den Spielstand fast noch einmal erhöhen können. Besser machten es kurz darauf Moosberger und Maaßen. Ersterer klaute den Deggendorfern geschickt den Puck in der Selber Verteidigungszone, trieb die Scheibe bis vor das Deggendorfer Tor und bediente exakt im richtigen Moment den mitgelaufenen Maaßen, der keine Mühe hatte, den Puck einzuschieben. Nun ging es Schlag auf Schlag: Eine Minute später konnte Gare das Tor der Gäste ungehindert umkurven, sah den freistehenden Piwowarczyk, der sich nicht zweimal bitten ließ und den Puck ins Netz hämmerte. 30 Sekunden später fast eine Kopie des dritten Selber Treffers. Diesmal allerdings war Moosberger der Nutznießer eines feinen Zuspiels von Meredith. So gingen die Wölfe mit einer beruhigenden 5:0-Führung unter dem frenetischen Beifall der Zuschauer in die erste Drittelpause.
Wölfe schalten einen Gang zurück
Die Marschroute für die Wölfe konnte jetzt nur lauten, gut in der Defensive zu stehen und aufgrund der dünnen Personaldecke mit den Kräften hauszuhalten. Dies gelang zunächst auch gut. Deggendorf hatte zwischenzeitlich den Torhüter gewechselt, obwohl Agricola der hohe Rückstand sicher nicht anzukreiden war. Bis zur 36. Minute wog das Spiel hin und her, ohne dass sich eine der beiden Mannschaften große Chancen erarbeiten konnte. Dann aber verhielten sich die „Vorwerk-Cracks“ etwas zu sorglos in der Abwehr und Rehthaler ließ dem starken Suvelo keine Chance. Kurz vor Ende des Mittelabschnitts hätte Selb den alten Abstand wieder herstellen können, Meredith hätte jedoch besser auf Moosberger abspielen sollen, als selbst den Abschluss zu suchen.
Deggendorf steckt nicht auf
Wer dachte, die Wölfe könnten die Führung im letzten Spielabschnitt souverän herunterspielen, der hatte die Rechnung ohne die niederbayrischen Gäste gemacht. Mit über lange Strecken wütenden Angriffen schnürten sie Selb immer wieder in der Verteidigungszone ein. Bei den Wölfen merkte man nun den Kräfteverschleiß. Zehn Minuten vor Schluss verkürzte Radlsbeck mit einem hineingestocherten Tor; und nur 16 Sekunden später war es Schembri, der sehenswert aus der Luft die Scheibe am Selber Torsteher vorbeischlagen konnte. Die Wölfe lagen nur noch mit zwei Toren Abstand in Führung und dies bedeutet bekanntermaßen im Eishockey nichts. Das Selber Publikum spürte, dass die Mannschaft die Unterstützung von den Rängen benötigte und trieb diese frenetisch an. In einem der wenigen Entlastungsangriffe der Wölfe waren die Verteidiger dann aber einen Tick zu weit aufgerückt und abermals Schembri ließ sich seine Konterchance – wenn auch leicht abseitsverdächtig – alleine auf Suvelo zulaufend nicht nehmen. Nun war die Spannung förmlich zum Greifen. Immer wieder bange Blicke auf die Uhr und tatsächlich brachten die Deggendorfer wenige Sekunden vor der Schlusssirene den Puck nochmal über die Linie. Das bis dahin gut leitende Schiedsrichtergespann hatte – zum Glück für die Wölfe – jedoch eine Regelwidrigkeit der Deggendorfer erkannt und versagten dem vermeintlichen Ausgleichstreffer die Anerkennung.
Mannschaftsaufstellungen
Selber Wölfe
Suvelo (Kümpel) – Hendrikson, Roos; Eickmann, Botzenhardt; (Böhringer) – Schiener, Gare, Piwowarczyk; Maaßen, Meredith, Moosberger; Heinz, Heilman, Neumann
Deggendorfer SC
Agricola (ab 21. Filimonow) – Wolfgramm, Gawlik, Platonow, Wiederer, Frank, Stern, Rehthaler, Koma – Hubacek, S. Janzen, A. Janzen, Gulda, Beck, Radlsbeck, Slanina, Schembri, Litesov
Tore, Strafzeiten, Zuschauer
1. Min 1:0 Gare (Schiener, Piwowarczyk)
13. Min. 2:0 Gare (Hendrikson, Piwowarczyk; 5/4)
18. Min. 3:0 Maaßen (Moosberger, Meredith)
19. Min. 4:0 Piwowarczyk (Gare, Botzenhardt)
20. Min. 5:0 Moosberger (Meredith, Maaßen)
36. Min. 5:1 Rehthaler (Hubacek, Beck)
50. Min. 5:2 Radlsbeck (Litesov, Frank)
50. Min. 5:3 Schembri (Gawlik, A. Jantzen)
59. Min. 5:4 Schembri (Gawlik)
Zuschauer: 2.089
Strafzeiten: Selb 6, Deggendorf 6
Schiedsrichter: Holzer (Kriebel, Westhaus)
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