Marius Schmidt in der Homestory
Deko an den Fenstern, Kerzen auf dem Tisch, im Fernseher läuft „the Taste“ – irgendwas stimmt hier nicht, denken wir sofort, als wir im Wohnzimmer bei unserer #67, Marius Schmidt stehen. Beim Blick aufs Sofa wird uns klar, woran es liegt: eine Frau! Ja, das sollte tatsächlich unsere erste Homestory werden, bei der auch die Freundin mit anwesend ist. In diesem Fall also „Lotte“ – zumindest stellt Marius sie so vor.
Eigentlich heiße ich Nicole. Lotte kommt von meinem Nachnamen und hat bereits ab und zu für Verwirrung gesorgt. Marius wurde schon gefragt, ob er denn zwei Frauen hätte“,
lacht Nicole… äh… Lotte.
Nach diesem Einstieg fühlen wir uns sofort wohl und starten bei Tacco-Chips und gemütlicher Sofa-Atmosphäre in die neue Homestory. Da Marius sich zwischenzeitlich schon über unser Gegagger beschwert, wo es doch eigentlich um ihn gehen soll, widmen wir uns also doch mal dem eigentlichen Star des Abends. Als erstes wollen wir wissen, wie er seinen Start hier in Selb erlebt hat.
Ziemlich beste Freunde
Mein Start hier in Selb war super, da ich ja schon Niklas von früher her kannte. Er hat mir gleich alles gezeigt. Kaba, also Chris Kabitzky, kannte ich auch schon ein bisschen – ich wusste, dass er genau so einen an der Waffel hat wie wir. Das hat also alles gleich super zusammengepasst. Steven Bär und ich haben schon in Weißwasser zusammen gespielt. Die Jungs haben mich alle gut aufgenommen,“
erzählt Marius. Das freut uns natürlich zu hören.
Wie gut er unseren Goalie Niklas Deske allerdings kennt, wird uns erst bewusst, als wir nachhaken.
Niklas und ich kennen uns schon seit der Kindheit.“
In diesem Zuge erklärt er uns auch, wie er eigentlich zum Eishockey gekommen ist:
Der Klassiker: Meine Eltern haben mir zu Weihnachten Schlittschuhe geschenkt. Mit fünf Jahren habe ich dann mit Eishockey angefangen in Hennef, da habe ich Niklas kennen gelernt. Sein Vater hat uns beide trainiert. Wir haben ungefähr zwei, drei Jahre zusammen verbracht und sind anschließend nach Köln gegangen. Die Wege haben sich dann erst mal getrennt und jetzt sind wir hier in Selb wieder aufeinandergetroffen.“
Ein bekanntes Gesicht im Eishockey
Das alles erklärt auch gleich, weshalb ihm die Entscheidung leichtgefallen ist, nach Selb zu kommen:
Henry und ich führten gute Gespräche und dann war das schnell klar – es war das beste Angebot und ich habe mich direkt wohl mit der Entscheidung gefühlt.“
Aber apropos Freunde… Gerüchten zufolge gibt es im Freundeskreis von Marius Schmidt auch ein ziemlich bekanntes Gesicht in der Hockey-Szene. Genauer gesagt, in der NHL. Ist das was dran?
Ja, mit besagtem Spieler habe ich zusammen in Köln gespielt – sein Name ist Leon Draisaitl. Wir sind früher viel zusammen abgehangen, auf Turniere gefahren und so weiter. Seit er in der NHL spielt, haben wir nicht mehr viel Kontakt, aber wir sind immer noch Freunde und wenn wir uns sehen, ist es so wie früher.“
Wenn man also von Kindesbeinen an auf Schlittschuhen steht und Pucks durch die Gegend jagt – macht man sich da eigentlich Gedanken über einen „Plan B“ nach der Profikarriere? Diese Frage interessiert uns brennend und wir sind wenig überrascht über die Antwort:
Ich hatte immer schon nur mit Eishockey zu tun und habe mich nie wirklich für was Anderes interessiert. Wenn meine Karriere von heute auf morgen vorbei wäre und ich einen Plan B bräuchte, müsste ich echt erst mal überlegen. Vielleicht würde ich zur Polizei gehen, mal sehen“,
überlegt Marius.
Er ist jedenfalls kein Bürohengst“,
meint Lotte, die zwischenzeitlich das Familien-Fotoalbum aus dem Schrank holt uns grinsend Schmiddi-Junior als Kindergartenkind präsentiert. (Kleine Randnotiz: Er hat sich kaum verändert… ;-))
Kurioser Zwischenfall in der Kabine
Nach so vielen Jahren Eishockey gibt es doch sicherlich das ein oder andere ungewöhnliche Erlebnis – oder?
Ja, da gab es eine Sache, an die ich mich erinnere. Ich glaube, das war in meinem ersten Jahr in Weißwasser. Hier war jahrelang Dirk Rohrbach Trainer. Die Saison lief nicht gut und Rohrbach wurde freigestellt, blieb aber noch im Team als Manager. Man hat also einen neuen Trainer verpflichtet, der dann kurze Zeit da war – es war jedoch nicht ganz klar, ob er bleiben würde. Also wurde ein weiterer Trainer verpflichtet. Nach Weihnachten gab es ein Meeting in der Kabine – und da standen sie alle: Der alte Trainer, der „zwischendurch“-Trainer und der neue Trainer, alle auf einen Streich und keiner wusste so recht, was der andere macht. Das war ziemlich kurios…“
Ja, das können wir uns vorstellen.
Es scheint irgendwie in der Natur eines Eishockey-Spielers zu liegen, mit einem länglichen Gegenstand etwas Rundes durch die Luft zu feuern, denn selbst in seiner Freizeit lässt ihn dieses Bewegungsmuster nicht los – stimmt´s?
Stimmt – ich gehe ab und zu gerne zum Golfen mit den Jungs. Charley ist zum Beispiel immer dabei und auch mit Abstand der Beste von uns. Niklas schließt sich auch ab und zu an – er hat aber erst mit dem Golfen angefangen…“.
Bevor wir zusammenpacken, werden noch schnell ein paar Fan-Fragen beantwortet, die uns während es Abends über Instagram erreicht haben. Schmiddi ist sich für keinen Spaß zu schade und so bleibt am Ende keine Frage offen – und kein Auge trocken.
DANKE an Nicole und Marius für den kurzweiligen Abend und das tolle Interview!