Geschäftsjahr 2014 mit einem Plus von 10.000 Euro abgeschlossen
In exakt 100 Minuten brachte der während der Versammlung von den rund 40 anwesenden Mitgliedern einstimmig entlastete VER-Vorstand die diesjährige Jahreshauptversammlung in der Gaststätte „Eisstadion“ über die Bühne.
Ohne große Aufreger arbeitete das dreiköpfige Vorstandsteam, welches durch den Schatzmeister vervollständigt wurde, die in der Einladung aufgeführten Tagesordnungspunkte lückenlos ab und gab neben einen ausführlichen Rückblick in sportlicher Hinsicht natürlich auch einen Einblick in die aktuelle Finanzlage des Gesamtvereins.
Sportlich zogen die VER-Bosse abermals ein durchaus positives Fazit. Das für die 1. Mannschaft ausgegebene Ziel Platz 4 wurde mit dem 2. Platz in der Hauptrunde übertroffen und bestätigte die Verantwortlichen in ihrer Entscheidung, die weitere Zusammenarbeit mit dem erfolgreichen Trainergespann Cory Holden und Marc Thumm frühzeitig vertraglich fortzusetzen. Nach durchwachsener Vorbereitung kam die Mannschaft gut in die Hauptrunde und setzte sich von Beginn an trotz teils großen Verletzungspech in der Spitzengruppe fest. „In dieser Phase kam uns der breitere Kader zu Gute, Ausfälle konnten besser kompensiert werden“, so Thomas Manzei. Dank eines fulminanten Endspurts, so Manzei weiter, sicherte sich das Wölfe-Team hinter Freiburg und vor Regensburg und Bayreuth Platz 2 und somit nach dem Meisterjahr den Vizemeistertitel. Keineswegs enttäuscht, vielmehr stolz, zeigte sich der VER-Vorstand über das Abschneiden in den Playoff, erst in Spiel 5 schied man gegen eine starke Regensburger Mannschaft aus.
„Wir können stolz auf unser Team und deren Leistung sein“, so Thomas Manzei, der speziell das gemeinsame Feiern der Selber und Regensburger Fans nach Spiel Fünf als seinen persönlichen Highlight der Saison betitelte. „In den Farben getrennt, in der Sache vereint – das war sagenhaft…und sorgt noch heute bei mir für Gänsehaut pur“, so Thomas Manzei.
Gedankt wurde den insgesamt rund 100 Sponsoren und Spendern des VER für ihre Unterstützung. Ohne diese Unterstützung wäre der Sport, den der VER Selb auf diesem Niveau bietet, nicht finanzierbar. Der Vorstand dankte ebenso den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern und Funktionsträgern des Vereins. Es ist keine Seltenheit, dass von Einzelnen 300 und mehr Stunden pro Saison erbracht werden führte Manzei weiter aus. Durch den unermüdlichen Einsatz der Ehrenamtlichen wird der Spielbetrieb aller Abteilungen und Mannschaften des VER Selb erst möglich. Diese Ausführungen wurden von allen Anwesenden mit großem Applaus untermauert.
Trockener und nüchterner der Tagesordnungspunkt Bilanz 2014. VER-Boss Jürgen Golly ging dabei auf die wichtigsten wirtschaftlichen Kennzahlen ein. Trotz gestiegener Fahrtkosten, höherer Ausrüstungskosten sowie einer geringeren Anzahl an Heimspielen in den Playoffs, konnte der VER Selb im Gesamtverein ein Plus von 10.000 Euro erwirtschaften – im letzten Jahr standen 46.000 Euro auf der Habenseite.
Jürgen Golly und seine Vorstandskollegen zeigten deutlich auf, dass der VER Selb innerhalb der letzten 11 Jahre seit seiner Gründung in allen Bereichen enorm gewachsen ist, aber auch die Kosten und Aufwendungen stiegen in den Jahren kontinuierlich mit. Inzwischen liegt der gesamte Vereinsetat bei gut 1,1 Millionen Euro, was dem Umsatz eines mittelständischen Unternehmens entspricht.
„Alleine mit Ehrenamtlichen, wie es auch wir Vorstände sind, ist dies allmählich nicht mehr zu schultern und auch nicht zu verantworten“, so Golly und Manzei. Demzufolge werden die Stellen eines Marketingleiters sowie eines Geschäftsführers für die VER-Organisation angestrebt.
Zurück zum Sportlichen. Konkrete Namen von möglichen Neuverpflichtungen gab es nicht zu vermelden, auch weitere mögliche Abgänge neben Verteidiger Dennis Schütt ließen die Verantwortlichen offen. „Wir wollen auch in der Saison 2015/2016 unter die Top 4, der Kern des Teams bleibt zusammen und soll sinnvoll ergänzt werden, auch Minimum 2 Nachwuchsspieler sollen ihre Chance im Kader der 1.Mannschaft, der aus 3 Torhütern, 8 Verteidigern und 12 Stürmern bestehen soll, erhalten“, so Thomas Manzei.
Es schlossen sich noch die Berichte aus den einzelnen Abteilungen an. Die Sparte Kunstlauf (ca. 50 Kinder und Jugendliche) blickte abermals auf zahlreiche herausragende Ereignisse zurück und kann derzeit als erfolgreichster bayerischer Verein im Rollkunstlauf bezeichnet werden, auch der 14.Selber Eiskunstlaufpokal in der Netzsch-Arena im vergangenen Winter mit fast 160 Teilnehmern aus zehn bayerischen Vereinen war wieder ein großer Erfolg. Nicht minder erfolgreicher war die kleinste Abteilung des VER Selb – die Eistockschützen. Nachwuchsakteur Jannik Purucker vertritt ab sofort die deutschen Farben in seiner Altersklasse, der bisherige Hilde-Münster-Pokal wird zu Ehren des verstorbenen Ehrenpräsidenten Kurt Münster umbenannt und die Damen des VER Selb starten auch weiterhin in der 1. Bundesliga.
Zufriedenstellend fiel auch das Fazit von Sascha Grögor, Trainer der VER 1b, aus. Die VER1b erreichte mit Platz 9 ihr Saisonziel und konnte auf eine über alles gesehen sehr gute und ohne große Tiefpunkte behaftete Spielzeit zurückblicken. Durchwegs erfreuliche Meldungen durfte auch Nachwuchskoordinator Bernd Setzer vermelden. In seinem Bericht ging er darauf ein, dass erstmals eine U8-Mannschaft am Start war und dieses Team im zweiten Halbjahr auch die ersten Siege einfuhr. Herausheben musste Setzer mit der Jugend, Schüler und Kleinstschüler 3 Mannschaften, die jeweils in ihrer Liga Meister wurden. Verstärkungen erhält der Nachwuchsbereich in der kommenden Saison. Die ehemaligen Spieler Thomas Schramm und Alexander Fischer nehmen am Trainerlehrgang in Füssen teil und fungieren ab der kommenden Saison als Nachwuchstrainer.
Den Abschluss der Berichte machte Fabian Melzner in seiner Funktion des Fanbeauftragten für das Selber Fanprojekt. Melzner ging dabei ausführlich auf den 3.Sonderzug nach Sonthofen ein. Noch sei offen, ob man hinsichtlich Sonderzug eine Pause einlegen wird, zumal über die letzten Jahre erkennbar war, dass der Ansturm auf den Sonderzug kleiner wurde, auch wenn der letzte Zug ins Allgäu am Ende komplett ausgebucht war. „Warten wir es ab, wir werden dies intern im Fanprojekt besprechen, obwohl es durch den Abstieg von Heilbronn natürlich ein neues, interessantes Ziel gäbe“ so Melzner. Letztgenannter dankte abschließend allen Helfern und Beteiligten, besonders den Fanclub Fanatics für die tatkräftige Unterstützung bei der Planung und Durchführung der diesjährigen Abschlussfeier.
Punkt zehn Minuten nach 21:00 Uhr schloss VER-Vorstand Jürgen Golly offiziell die Versammlung. Nun war auch zahlentechnisch die vergangene Spielzeit abgehakt, die Sommerpause eingeläutet, ehe ab dem 1.September 2015 alles wieder von Neuen los geht….und eine neue Eiszeit in der Netzsch-Arena beginnen kann.