Auswärtswochenende der U20 beim EV Ravensburg
Das Doppelspiel-Wochenende beim EV Ravensburg am 15. und 16.10.22 war in vielerlei Hinsicht Licht und Schatten.
Ravensburg : Selb – Der Samstag
Das erste Aufeinandertreffen am Samstag war im Gesamtergebnis ein ausgeglichenes, faires und durchaus attraktives Spiel mit Toren auf beiden Seiten und einem sportlich entschiedenen Ergebnis. Führungstreffer der Ravensburger im ersten Drittel konnten die Selber Jungs 2 mal egalisieren. Mit einem 3:2 Rückstand ging es in die erste Drittelpause.
Im zweiten Spielabschnitt kam man trotz 4 Minuten Powerplay nicht zum wichtigen Ausgleich. Im Gegenzug dazu geriet man in der 30. Minute durch den Treffer zum 4:2 weiter in Rückstand. Viel zu oft konnten die Ravensburger mit nahezu ungehinderten Schüssen von der blauen Linie für ordentlich Betrieb vor dem Selber Tor sorgen. Genau dieser Umstand führte zum 5:2 in der 36. Minute.
Im letzten Drittel konnte man trotz Überzahl aufgrund einer Spieldauerdisziplinarstrafe und weiteren kleinen Strafen für Ravensburg erneut nicht profitieren. Im Powerplay 5 gegen 4 und sogar 5 gegen 4 agierte man deutlich zu unruhig und kam folgerichtig nicht zu deutlichen Abschlüssen.
Der EV Ravensburg konnte das 5:2 Ergebnis über die Zeit retten.
Strafen: EVR: 13 + 20; Selb: 8
Torschützen: Vlach, Flaksa
Ravensburg : Selb – Der Sonntag
Das Rückspiel am Sonntag war im Gegensatz zum Samstag geprägt von fragwürdigen Schiedsrichter-Entscheidungen. Hatte das Schiedsrichter-Duo M. & B. Tabor das Spiel am Samstag souverän und unaufgeregt geleitet, ließen die Schiedsrichter Keller (Ravensburg) und Schmid (Balingen) das nötige Fingerspitzengefühl deutlich vermissen. Noch dazu fiel die Vergabe von Strafen sehr einseitig aus. Folglich stand man nach dem 1. Drittel mit teilweise doppelter Unterzahl mit 3:0 im Rückstand.
Ging man nach dem 1. Drittel noch frustriert mit hängenden Köpfen in die Kabine, konnte man die Pause nutzen und fasste erneut die notwendige Motivation für das 2. Drittel. Der läuferisch äußerst engagierte Adam Sobotka erarbeitete sich den Puck, umkurvte die Ravensburger Abwehr und traf zum wichtigen 3:1.
Selb war wieder im Spiel.
Topscorer Vlach sorgte mit zwei Treffern in der 37. und 38. Minute für den Ausgleich. Erneut traten die beiden Schiedsrichter in Aktion und vergaben einseitig nicht nachvollziehbare Strafen, teilweise ohne diese sinnvoll begründen zu können. Im Gegenzug blieben klare Strafen, unter anderem ein Check von hinten gegen Pata mit fast 30 Metern Anlauf, ungeahndet. Das Spiel wurde unnötig hektisch und endete in Diskussionen. Bis zur 56. Minute konnte man die nahezu durchgängige Unterzahl überstehen. Dann fiel das 4:3 für Ravensburg.
Noch ein weiteres Mal galt es die Selber Jungs zu motivieren. Schließlich hätte man sich einen Sieg an diesem Tag absolut verdient. Nach Protesten gegen die dargebotene Leistung der Schiedsrichter gab es nun kurioserweise auch Strafen gegen Ravensburg. Bei anstehender Überzahl nahm Trainer Gorges folgerichtig eine Auszeit und besprach nochmals das Powerplay. In den ersten 40 Sekunden der Überzahl fand man keine Möglichkeit zum Ausgleich. Torhüter Wieland wurde somit vom Eis genommen und machte Platz für das Arbeitstier Adam Sobotka als 6. Mann. In der 58 Minute traf dann erneut Vlach zum verdienten 4:4 Ausgleich.
Die Overtime konnte man trotz anfänglicher Überzahl erneut nicht zum Sieg nutzen. Es ging ins Penalty-Schießen. Mit einem abgeklärten Treffer durch Serikow hatte man den Sieg letztlich in der Tasche.
Unrühmlicher und vor allem unnötiger Abschluss des Spiels war eine handfeste Auseinandersetzung, ausgelöst durch den Selber Goalie Wieland. Dieser folgte dem letzten Ravensburger Schützen nach einem guten spielentscheidenden Save um ihn zu provozieren. Das Ergebnis: 2 Matchstrafen mit derzeit noch nicht bekanntem Strafmaß und eine Disziplinarstrafe.
Strafen: EVR 10; Selb 14 + 10 + 2×25
Tore: Sobotka (1), Vlach (3), Serikow (1)
Ausblick auf das Wochenende
Am Samstag den 22.10.22 empfängt man Deggendorf in der heimischen Netzsch-Arena. Der Tabellenführer kommt mit ordentlich Oberliga-Erfahrung und 28 Punkten nach 10 Spielen im Gepäck ins Vorwerk. Besonderer Augenmerk liegt dabei auf Gäste-Torhüter Eisenhut mit einer Gegentor-Quote von 1.96 pro Spiel (zwischenzeitlich sogar 1.36) bei nahezu 100% Spielzeit. Insbesondere defensiv sind die Deggendorfer eine Klasse für sich. Dagegen gilt es Mittel und Wege zu finden. In jedem Fall möchte man an der kämpferischen Leistung vom vergangenen Sonntag anknüpfen.
Am Sonntag reist man dann zum Rückspiel nach Deggendorf.
Foto: Jonas Kieble, Ravensburg