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† Jaroslav Hauer 09287 87607
Sonderzugfahrt

Eine Schafkopf-Runde mitten in der Disco

Es gibt viele Wege, sechs Stunden in einem Zug zu verbringen – wie die Fans des VER Selb zeigen. Einem vergeht das Lachen.

Großer Andrang an den Bahnhöfen in Hof und Marktredwitz: Wieder einmal machen sich die Fans des Eishockey-Oberligisten VER Selb auf die Reise. Diesmal ins Oberallgäu, nach Sonthofen. Und diese Sonderzugfahrt ist alles – aber nicht normal!

Auf acht Waggons verteilen sich die Anhänger der Selber „Wölfe“. Dabei haben es die meisten von ihnen eigentlich nur auf einen Bereich des Sonderzugs abgesehen: den Party-Waggon. Dort läuft Musik, „laute Disco-Musik“, schildert einer der Insassen. Die Selber tanzen, feiern, trinken. Sie stimmen sich ein auf das noch folgende Spiel gegen den ERC Sonthofen. Dass es dabei einen Bar-Bereich innerhalb des Party-Waggons geben muss, ist doch klar.

Unter den Mitreisenden sind sämtliche Altersklassen vertreten. Der Rentner, der Arbeiter, der Jungspund – und auch Kinder. Alle saugen diese nette Selber Sonderzug-Tradition mittlerweile voll auf. Und es gibt noch zwei, die dieses Fan-Spektakel sichtlich genießen. Die Vorstände Jürgen Golly und Thomas Manzei. Was die beiden während der etwa sechsstündigen Fahrt ins Oberallgäu machen? Nun ja, sie vertreiben sich einen Großteil der Zeit mit einer lockeren Schafkopf-Runde – wobei Insider-Kreisen zufolge häufig Jürgen Golly, der 1. Vorsitzende des VER, den Kürzeren zieht.

Feierlicher Empfang

Ein kleiner Spaziergang durch den Zug: Man kennt sich. Oft wird auf den Gängen stehen geblieben, sich unterhalten. Ein schnelles Durchkommen ist kaum möglich. Aber das wollen die VER-Fans auch nicht. Und sie haben ja Zeit – mehr als genug. Was den meisten „Wölfe“-Fans gefallen dürfte: Auf den Gängen des Sonderzugs darf auch geraucht werden – so lässt sich doch gleich viel entspannter ein Pläuschchen halten.

Doch auch die schönste und wahnwitzigste Zugfahrt geht irgendwann einmal zu Ende. Auch wenn so mancher VER-Fan das nicht wahrhaben will. Kurz vor dem Ziel zieht ein offensichtlich nicht mehr ganz so fitter Mitfahrer die Notbremse. Eine Viertelstunde kostet dieser Streich, dann geht es weiter. In Sonthofen angekommen, wartet eine Musikkapelle auf die Gäste. Obendrein stehen einige Sonthofener Anhänger Spalier. Dass auch das eine oder andere Polizeiauto am Sonthofener Bahnhof vor Ort ist, stört niemanden. Solche „Fanfeste“ sieht die Polizei relativ locker.

Ein Stolperer mit Folgen

Knapp 30 Minuten Fußmarsch sind es vom Sonthofener Bahnhof bis zur Eissporthalle. Zumindest ein VER-Anhänger muss diesen Weg mit Schmerzen antreten. Beim Feiern im Zug kam es zu einem Sturz über ein leeres Party-Fässchen, dabei hat sich der Fan am Ellenbogen verletzt. Sein Glück: Ärzte waren mit im Zug und haben den Verletzten direkt versorgt. Eine exakte Diagnose konnten sie zunächst nicht stellen

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