EHC Bayreuth „die Tigers“ – Selber Wölfe 3:4 (1:1,0:3,2:0)
Der VER Selb entscheidet das Derby in der Eishockey-Oberliga mit 4:3 für sich und zieht in der Tabelle am EHC Bayreuth vorbei. Fast 4400 Zuschauer sehen ein packendes und bis zur letzten Sekunde spannendes Spiel.
EHC Bayreuth: Sievers (Hartung) – Wolsch, Sevo, Mayer, Potac, Kasten, Franz – Marsall, Warda, Juhasz, Geigenmüller, Kolozvary, Bartosch, Reiter, Pietsch, Feuerpfeil, Kuhn, Kouba, Thielsch.
VER Selb: Suvelo (Kümpel) – Schadewaldt, Schütt, Dunlop, Nägele, Meier, Roos – Piwowarczyk, Mudryk, Maaßen, Schmid, Hördler, Moosberger, Neumann, Heilman, Schiener, Schwarzmeier, Neugebauer, Galvez.
Schiedsrichter: Hascher (TEV Miesbach). – Zuschauer: 4389. – Tore: 12. Min. Bartosch (Potac, Kolozvary; 5-4) 1:0, 19. Min. Piwowarczyk 1:1, 27. Min. Piwowarczyk (Mudryk) 1:2, 32. Min. Mudryk (Maaßen, Schadewaldt; 5-4) 1:3, 35. Min. Schmid (Heilman, Dunlop) 1:4, 41. Min. Sevo (Warda, Juhasz; 5-4) 2:4, 44. Min. Kasten (Bartosch, Geigenmüller; 5-4) 3:4. – Strafminuten: Bayreuth 12, Selb 18 + 5 + Spieldauer für Schütt.
Die „Wölfe“ versuchten zwar, den auf dem Papier favorisierten Hausherren gleich etwas den Wind aus den Segln zu nehmen. Das gelang im ersten Drittel aber nur bedingt, weil sich die Holden-Schützlinge zu viele, teils unnötige Strafzeiten – sechs an der Zahl – einhandelten. Und in Unterzahl ist es gegen die „Tigers“ eben richtig schwer zu bestehen. So konnte sich VER-Keeper Suvelo über mangelnde Arbeit wahrlich nicht beklagen.
In der achten Minute wäre auch der starke Selber Torwart machtlos gewesen, als ein Schuss von Juhasz abgefälscht wurde, der Puck aber nur den Außenpfosten streifte. Zwei Minuten später mussten sich die Gäste sogar in doppelter Unterzahl dem Druck der Bayreuther erwehren. Hier machte der EHC zwar einiges für seine Schussstatistik, mit viel Glück und Geschick hielten die Selber ihr Tor aber noch sauber.
In der zwölften Minute war es jedoch soweit. Die „Tigers“ hatten noch immer einen Spieler mehr auf dem Eis, was Bartosch mit einem herrlichen Treffer aus der Drehung und mit der Rückhand zur nicht unverdienten 1:0-Führung ausnutzte.
In der 14. Minute durften sich auch die „Wölfe“ einmal im Powerplay versuchen. Das lief zwar noch nicht ganz so flüssig wie das der Hausherren, dennoch wurde EHC-Keeper Sievers zwei ernsthaften Prüfungen durch Piwowarczyk und Maaßen unterzogen. Ein wenig überraschend zu diesem Zeitpunkt dann der Ausgleich für die „Wölfe“ in der 19. Minute. Piwowarczyk schoss zunächst einen Bayreuther Spieler an, bekam den Puck erneut auf den Schläger und traf zum 1:1.
Im zweiten Drittel versuchten die Gäste von der Strafbank wegzubleiben. Und das sollte sich bezahlt machen. Die „Wölfe“ übernahmen nun das Kommando – und nutzten die sich bietenden Möglichkeiten eiskalt aus. In der 27. Minute war es erneut Piwowarczyk, der die 800 mitgereisten Selber Anhänger jubeln ließ. Der abgefälschte Puck trudelte hinter dem Rücken des nicht immer ganz sicher wirkenden EHC-Keepers Sievers zum 1:2 über die Linie.
Fünf Minuten später war Mudryk in Überzahl zur Stelle – 1:3. Und als Schmid in der 34. Minute gar der vierte Treffer für die „Wölfe“ gelang, gab es lange Gesichter und Schockstarre auf der Bayreuther Seite.
Völlig aus dem Häuschen waren dagegen die Selber Fans. Sie skandierten lautstark „Heimspiel in Bayreuth“. Auch VER-Vorsitzender Jürgen Golly war zu diesem Zeitpunkt zufrieden. „Eine sehr konzentrierte Vorstellung unseres Teams“, lobte der Selber Boss.
Die Möglichkeit, wieder in die Partie zurückzufinden, bekamen die Hausherren in der 38. Minute. VER-Verteidiger Schütt erwischte Warda an der Bande mit dem Schläger unglücklich im Gesicht und erhielt eine Spieldauerstrafe. Fünf Minuten Überzahl also für Bayreuth. Und das Powerplay brachte in der 41. Minute durch Sevos Knaller von der blauen Linie den ersten Erfolg. Die „Tigers“ durften wieder hoffen. Erst recht nachdem Kasten zum 3:4-Anschlusstreffer traf.
Dann wurde es etwas kurios in der 48. Minute. VER-Torwart Suvelo musste vom Eis – er hatte wohl Probleme mit seinen Schlittschuhen. Kümpel kam, klärte zwei Mal, ehe nach einer Minute Suvelo wieder zwischen die Pfosten zurückkehrte.
Die Begegnung war nun ein offener Schlagabtausch und an Spannung nicht zu überbieten. Fast die kompletten letzten beiden Minuten mussten die Selber nochmals in Unterzahl agieren. „Tigers“-Dompteur Waßmiller nahm eine Auszeit und seinen Keeper vom Eis. Dramatik pur in den letzten Sekunden. Doch die Selber Defensive hielt dem Ansturm stand und die zweite Heimniederlage des EHC Bayreuth war perfekt.