Selber Wölfe – EHC Klostersee 6:2 (3:1,2:0,1:1)
In der Eishockey-Oberliga spitzt sich der Kampf um Platz zwei zu. Der VER Selb macht gegen Klostersee das Sechs-Punkte-Wochenende perfekt und bleibt dran am EV Regensburg. Als Meister steht seit Freitag der EHC Freiburg fest.
VER Selb: Suvelo (Kümpel) – Hendrikson, Schütt, Meier, Schneider, Dunlop, Roos, Lilik, Nägele – Geisberger, Mudryk, Piwowarczyk, Moosberger, Schmid, Maaßen, Neumann, Heilman, Pauker, Schiener, Hördler, Neugebauer.
Schiedsrichter: Oberdörfer (München). – Zuschauer: 1894 – Tore: 6. Min. Tuomainen (Santavuori, D. Quinlan) 0:1, 10. Min. Schmid (Dunlop, Hördler; 5-4) 1:1, 11. Min. Hendrikson (Mudryk, Geisberger; 5-4) 2:1, 11. Min. Dunlop (Maaßen, Hördler; 5-4) 3:1, 31. Min. Pauker (Schmid, Roos) 4:1, 36. Min. Piwowarczyk (Mudryk, Geisberger) 5:1, 46. Min. Tuomainen (Acker, Kaefer; 5-4) 5:2, 51. Min. Schütt (Piwowarczyk) 6:2. – Strafminuten: Selb 14 + 10 für Hendrikson + 10 für Dunlop, Klostersee 14 + 5 + Spieldauer für Hummer.
Zu ungewohnt früher Spielzeit und vor ungewohnt vielen kleinen Fans, die sich zum großen Familiennachmittag in der Netzsch-Arena einfanden, sicherten sich die „Wölfe“ am Sonntagnachmittag drei weitere wichtige Punkte im Kampf um Platz zwei. Der VER ist punktgleich mit Regensburg, hat aber im direkten Vergleich die schlechteren Karten. Nur einen Punkt dahinter lauert der EHC Bayreuth. Die Entscheidung fällt also erst in einer Woche.
Gestern erwischten die Hausherren einen denkbar schlechten Start. Eine finnische Co-Produktion bescherte den Gäste in der sechsten Minuten durch Tuomainen die 1:0-Führung. Die Wende brachte eine Minute später ein Check von Gästespieler Hummer an der Bande gegen den Kopf von Heilman. Der Selber Stürmer, der für den angeschlagenen Schadewaldt als Kapitän fungierte, konnte zunächst zwar weiterspielen, blieb im Schlussdrittel aus einer Vorsichtsmaßnahme aber doch in der Kabine. Für den Verteidiger des EHC Klostersee war die Partie mit einer Spieldauerstrafe ebenfalls vorzeitig beendet.
Die fünf Minuten in Überzahl nutzten die „Wölfe“ gnadenlos effektiv aus: Binnen 81 Sekunden machten sie aus dem 0:1 ein 3:1. Zunächst war es Schmid, der Torwart Steinhauer mit einem leicht verdeckten Schuss überwand. 62 Sekunden später traf Hendrikson genau in den Winkel. Und ehe die Gäste wussten, wie ihnen geschah, belohnte sich Dunlop für seine konstant guten Leistungen seit dem Wechsel nach Selb mit seinem ersten Saisontor. Die Halle tobte. Und eine junge Dame hatte viel Arbeit: Passend zum Familiennachmittag fungierte die 13-jährige Michelle als Stadionsprecherin – und sie machte ihre Sache richtig gut. Nicht so gut fand Gästetrainer Andzej Mitkevics die drei Treffer der „Wölfe“ im fünfminütigen Powerplay. „Davon hat sich unsere Mannschaft nicht mehr erholt. Die Strafe selbst möchte ich nicht kommentieren.“
Im zweiten Drittel schien es zwar einige Minuten so, als könnte sich der EHC Klostersee noch einmal aufbäumen, dann aber übernahmen die Hausherren wieder das Kommando. Zunächst scheiterte Pauker nach einem starken Antritt noch an EHC-Keeper Steinhauer, ehe der junge Selber Stürmer in der 31. Minute nach einem schönen Spielzug doch auf 4:1 erhöhte. Die Gäste versuchten in der Folge immer häufiger, die VER-Spieler zu provozieren. Was aber nicht gelang. Stattdessen gaben die Selber Cracks die sportliche Antwort durch Piwowarczyks Treffer zum 5:1. Diesen Zwischenstand nach 40 Minuten sicherte Torwart Suvelo kurz vor der Sirene durch eine klasse Parade gegen den durchgebrochenen Santavuori.
Im Schlussabschnitt kehrte bei den Gästen nach ihrem Anschlusstreffer nochmals ein kleines bisschen Hoffnung zurück. Die aber machte Schütt in der 51. Minute endgültig wieder zunichte. Mit dem vierten Überzahltreffer der „Wölfe“ an diesem Tag gelang dem Verteidiger das 6:2. Damit war das Spiel entschieden. Die Feier der Selber Fans trübte nur noch einmal EHC-Routinier Acker, der sich mit der Niederlage nicht abfinden wollte und nochmals für unnötige Hektik auf dem Eis sorgte.
VER-Trainer Cory Holden freute sich nach dem Spiel über ein gelungenes Wochenende mit sechs Punkten. „Vor allem in Überzahl haben wir heute richtig zugeschlagen.“ Die gute Form gilt es für die „Wölfe“ nun zu kompensieren für das letzte Hauptrunden-Wochenende mit den Spielen am Freitag gegen Sonthofen und am Sonntag in Füssen. Und dann beginnt die Saison mit den Play-offs erst so richtig. Andreas Pöhner
Vor allem in Überzahl haben wir heute richtig zugeschlagen.
VER-Trainer Cory Holden
Restprogramm im Kampf um Platz zwei
2. EV Regensburg (87 Punkte)
(Heim) TSV Erding
(Auswärts) ERC Sonthofen
3. VER Selb (87 Punkte)
(Heim) ERC Sonthofen
(Auswärts) EV Füssen
4. EHC Bayreuth (86 Punkte)
(Heim) EV Füssen
(Auswärts) EC Bad Tölz
Bei Punktgleichheit entscheidet der direkte Vergleich.
Als Hauptrundenmeister steht seit Freitag der EHC Freiburg fest.