Der VER-Vorstand reagiert geschlossen auf Aussagen von Wölfe-Routinier Lukas Slavetinsky.
Hohe Wellen schlug ein Radio-Interview mit Lukas Slavetinsky, das am Freitagmorgen vor dem Auswärtsspiel beim EHC Freiburg ausgestrahlt wurde. In diesem Interview kritisierte Slavetinsky unter anderem die Ligenleitung als auch die Vereinsführung unserer Selber Wölfe. In einem langen, intensiven und offenen Gespräch zwischen Lukas Slavetinsky, Jürgen Golly und Thomas Manzei sowie im Nachgang auch mit der kompletten Mannschaft, wurde am Samstag Klartext gesprochen und die Art und Weise, nämlich an die Öffentlichkeit zu gehen, statt solche Dinge zunächst intern anzusprechen, aufs schärfste verurteilt. Diese Ansicht teilt auch Vorstandsmitglied Andreas Golbs, der am Gespräch nicht teilnehmen konnte, uneingeschränkt.
Vorgehensweise schadet der ganzen Organisation
„Wenn ein Spieler unzufrieden ist, Fragen hat oder ihm sonst irgendetwas auf dem Herzen liegt, dann hat er auf den Trainer oder auf die Vorstandschaft zuzugehen und das Gespräch zu suchen. Lukas Slavetinsky hat den Weg über die Medien gewählt und das ist für uns unakzeptabel. Das haben wir ihm unmissverständlich mitgeteilt. Mit dieser Vorgehensweise hat er nicht nur uns persönlich, sondern vor allem dem Eishockeystandort Selb sowie dem gesamten Verein Schaden zugefügt“,
ist Vorsitzender Jürgen Golly verärgert vom Verhalten des Routiniers.
Inhaltlich gibt es durchaus Übereinstimmungen
„Inhaltlich stimmen wir mit der von Lukas Slaventinsky geäußerten Kritik sogar teilweise überein“,
so Golly weiter.
„Dies betrifft seine Einschätzung, dass der Kader verstärkt werden muss. Wir haben ihm aber auch erklärt, dass wir uns nicht aus irgendeiner Laune heraus von Spielern getrennt haben, sondern dass es hierfür immer mindestens einen, wenn nicht gar mehrere triftige Gründe aus sportlicher oder disziplinarischer Sicht bzw. sogar darüber hinaus gab. Details zu den Gründen sind jedoch nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Auch die Trennungen von Aquin und Ross zum jetzigen Zeitpunkt waren unabdingbar notwendig. Und auch hier werden wir die Gründe nicht öffentlich breittreten.“
„Für die Playdowns sind wir weiter auf der Suche nach Verstärkungen. Der Kader soll sowohl qualitativ als auch quantitativ nochmals aufgestockt werden. Tatsächlich ist es aber so, dass der Markt aktuell keine Spieler hergibt, die uns weiterhelfen würden. Unser Trainer Herbert Hohenberger hat allein in den letzten Wochen seit kurz vor Weihnachten mit 40-60 Spielern Gespräche geführt, letztendlich haben aber alle Kandidaten aus unterschiedlichen Gründen abgesagt“,
ergänzt Thomas Manzei.
„Jedoch ist der Spielermarkt ein sehr komplexes Gebilde, auf dem ein sehr starker Wettbewerb herrscht. Hinzu kommen noch die Auswirkungen der Pandemie. Entgegen den landläufigen und realitätsfernen Meinungen, vor allem in den sozialen Netzwerken, dass man Spieler wie im Onlineshop bei Amazon aussuchen und bestellen kann, ist es alles andere als einfach, neue Spieler zu verpflichten. Ich versuche es mal verständlich zu erläutern. Folgende Kriterien müssen erfüllt sein.
- Der Spieler ist wechselwillig,
- er ist mindestens zweimal geimpft,
- der abgebende Verein lässt ihn aus seinem Vertrag,
- es ist für uns finanziell darstellbar und
- der Spieler erhält eine Arbeitserlaubnis.
Und dann konkurrieren wir mit Clubs höherer oder gleichwertiger internationaler Spielklassen sowie mit DEL2-Standorten wie Frankfurt, Kassel, Ravensburg, Dresden usw.“
Am Ziel „Klassenerhalt“ wird weiter mit Hochdruck gearbeitet
„Nachdem sich der Spieler Lukas Slavetinsky dahingehend geäußert hat, dass er keinen Masterplan erkennen kann, haben wir ihm den übergeordneten Masterplan für den Eishockeystandort Selb dargelegt und mit ihm auch den Plan für die DEL2-Mannschaft für die restliche Saison besprochen: Nach wie vor setzen wir alles daran, unsere Mannschaft zu verstärken, um für die Playdowns gerüstet zu sein. Das Ziel „Klassenerhalt“ haben wir noch lange nicht aufgegeben und wir arbeiten weiterhin hart, um dieses Ziel zu erreichen“,
gibt sich Jürgen Golly weiterhin kämpferisch.
„Wir haben dem Spieler Lukas Slavetinsky als auch der kompletten Mannschaft noch einmal unmissverständlich klargemacht, dass wir dieses Ziel nur erreichen können, wenn alle gemeinsam – also Mannschaft, Trainer, Betreuer und Funktionäre – an einem Strang ziehen. Sobald einer hier ausschert, gerät das Erreichen des Klassenerhalts in Gefahr“,
verdeutlicht Thomas Manzei die Lage.
Zum Abschluss des Gesprächs entschuldigte sich Lukas Slavetinsky für den von ihm eingeschlagenen Weg, über die Medien zu gehen und ergänzte, dass er sich der Tragweite und den Auswirkungen seiner Aussagen so nicht bewusst war. Jürgen Golly und Thomas Manzei haben diese Entschuldigung angenommen.
Bild: Pauline Manzke
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- 117.Wölfe überzeugen gegen Tölz
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