Das Rudel feiert mit den Fans
Zum Saisonabschluss lässt es der VER Selb noch einmal richtig krachen. In der Jahnturnhalle bedanken sich die Eishockeycracks bei ihren Fans. Und die legen einiges hin, um an die begehrten Trikots zu kommen.
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Selb – Jetzt ist sie also rum, die Eishockey-Saison. Mit einem rauschenden Fest hat sich das Oberliga-Team des VER Selb am Samstag bei seinen Fans bedankt. Nahezu das komplette Wölferudel hatte sich in der Jahnturnhalle eingefunden, um mit Fans, Vorstand und Trainerteam den Saisonabschluss gebührend zu feiern. Sogar Torwart Marko Suvelo unterbrach seinen Urlaub und reiste extra für die Party aus Bremerhaven an.
Wie im Flug waren wohl für alle Beteiligten die sieben Monate seit der Saison-Eröffnung vergangen. „Wir haben das Gefühl, eine erfolgreiche Saison hat ein abruptes Ende gefunden“, sagte Vorstand Thomas Manzei und sprach auf das Aus nach dem fünften Spiel in den Playoffs an. „Anfangs hatten wir mehr erwartet.“ So seien Team und Fans davon überzeugt gewesen, nach dem sensationellen zweiten Teil der Hauptrunde wenigstens ins Halbfinale der Aufstiegsrunde einzuziehen. Von Enttäuschung aber keine Spur. Die Fans, sie kamen in Massen in die Jahnturnhalle, feierten ihre Selber Wölfe überschwänglich. Das machte sich etwa bei den zwei Autogrammstunden bemerkbar. Geduldig warteten sie darauf, ihre Poster, Trikots und Karten von ihren Cracks signiert zu kriegen. Und die nahmen sich auch alle Zeit, um den Wünschen ihres treuen Publikums gerecht zu werden.
„Das war die stärkste Oberliga-Süd-Saison aller Zeiten“, blickte Manzei zurück. Alles in allem habe der Verein alle Ziele erreicht. Saisonabschluss als Zweiter, Einzug in die Playoffs und durchschnittlich 2000 Besucher in der Netzsch-Arena. Und, das ist wahrer Balsam auf der Selber Eishockeyseele: Drei von vier Partien gegen „Bindlach-Süd“ (Manzei) haben die Selber Wölfe für sich entscheiden können. „Wir haben Eishockeyfeste vor einer sensationellen Kulisse gefeiert“, sprach Manzei den Fans ein großes Lob aus. Insbesondere nach dem letzten Spiel gegen Regensburg hätte die Mannschaft wahre Fankultur erlebt. „Wir haben eine starke Basis für die Zukunft geschaffen“, sagte Thomas Manzei.
Das sah sein Vorstandskollege Jürgen Golly ähnlich. Er bedankte sich bei Team und Fans und vor allem, bei den rund 140 Ehrenamtlichen, die den Eishockeysport Woche für Woche in Selb möglich machen. Höchsten Respekt zollte er dem Sicherheitsdienst, der manches habe einstecken müssen. In der Zusammenarbeit mit der Polizei sei der Verein auf einem guten Weg, für mehr Sicherheit in der Arena sorgen zu können.
In zwei Runden versteigerten Radio-Euroherz-Moderator Kai Losert und Fanbeauftragter Fabian Melzner die Heimspieltrikots der Selber Wölfe. Und natürlich gingen die Textilien weg wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln. Bis zu 250 Euro legten die Fans für das blau-weiß-rote Hemd hin. Wobei sich mitunter ganz witzige Szenen abspielten. Vor allem dann, wenn Töchter und Söhne zunächst einen verstohlenen Blick den Eltern zuwarfen, ob sie mit einem weiteren Gebot den Preis noch mehr in die Höhe treiben durften. Mit den ersteigerten Devotionalien halfen die Fans die Jugendarbeit des VER Selb zu finanzieren.
DJ Mac Martin heizte der feierwütigen Meute in der Jahnturnhalle kräftig ein, dabei kam er auch den Musikwünschen des Wölfe-Teams nach. Wobei sich, wie Fabian Melzner bemerkte, die Spieler vor den Partien mit den sonderlichsten Liedern in Stimmung bringen. Aber das durften die zahlreichen Besucher am Samstagabend dann selbst erleben.
Die erste Woche ohne ihr geliebtes Eishockey haben die Selber Fans schon hinter sich gebracht. Ein bisschen langweilig, sagte Jürgen Golly. „Aber in knapp fünf Monaten geht es weiter.“ Bis dahin heißt es durchhalten, ohne Eis, Kufen und Puck. Aber, sobald die Saison wieder anfängt, wird alles wieder beim alten sein. „Ihr seid die besten Fans der Welt“, freuten sich Golly und Manzei auf den Beginn der nächsten Saison.
Ihr seid die besten Fans der Welt
Thomas Manzei und Jürgen Golly