der komplette Spielbericht zur 1:5 Pleite im Allgäu
ERC Sonthofen – Selber Wölfe 5:1 (0:0;1:0;4:1)
Nachdem der gestrige Spielbericht in der Pressemitteilung aus technischen Gründen sehr kurz ausfiel – wir bitten dies zu entschuldigen – erhalten Sie nachstehend wie gewohnt einen ausführlichen Spielbericht zum gestrigen Meisterschaftsspiel ERC Sonthofen gegen VER Selb.
VER Selb: Suvelo (ab 50.Min. Kümpel) – Schütt, Hendrikson, Dunlop, Nägele, Meier, Roos, Schneider, Schadewaldt – Piwowarczyk, Mudryk, Geisberger, Schiener, Schmid, Moosberger, Neumann, Heilman, Pauker, Schwarzmeier, Neugebauer, Galvez.
Schiedsrichter: Aumüller (ERSC Ottobrunn); Zuschauer: 1806; Tore: 27. Min. Kujala (Slanina, Koskinen; 5/4) 1:0, 41. Min. Noack (Sikora) 2:0, 46. Min. Slanina (Sikora, Noack) 3:0, 49. Min. Gulda (Noack, Tarrach) 4:0, 50. Min. Sill (Koskinen; 5/4) 5:0; 51. Min. Pauker (Neugebauer; 5/4) 5:1: Strafminuten: Sonthofen 14, Selb 8
Es sollte ein Eishockeyfest vor knapp 2000 Zuschauern werden, doch die Unterstützung der gut 600 mitgereisten Selber Fans per 3.Sonderzug gab der eigenen Mannschaft leider nicht die nötige Motivation. Im ersten Drittel erspielten sich die „Wölfe“ ein optisches Übergewicht, doch Zählbares sprang nicht heraus. Die wenigen Angriffe auf das Tor der Bulls konnte Torhüter Beech abwehren. So hofften die Fans aus Oberfranken auf den zweiten Spielabschnitt. Wer nun mit einem Ansturm des Tabellenvierten rechnete, wurde bitter enttäuscht. Es waren die Gastgeber, die nun langsam in Fahrt kamen. Als in der 27. Minute Kujala einfach mal abzog stand es zur Überraschung vieler 1:0 für die Gastgeber. Der Aufsteiger witterte Morgenluft gegen den amtierenden Oberligameister, bei dem kein Spieler an seine Normalform anknüpfen konnte. Im Schlussdrittel legten die „Bullen“ los wie die Feuerwehr. Es dauerte nur 47 Sekunden, da klingelte es erneut im Kasten von Goalie Suvelo. Routinier Sikora bediente Sonthofens zum „Spieler des Tages“ gewählten Noack und der hatte keine Mühe auf 2:0 zu erhöhen – die Vorentscheidung. Spätestens jetzt hätte ein Ruck durch die Reihen der „Wölfe“ gehen müssen. Doch es kam wenig bis nichts von den favorisierten Gästen. Hellwach und angriffslustig waren nur die Sonthofener Stürmer. Katz und Maus spielten sie mit der Selber Defensive, die keineswegs gut organisiert war und den gegnerischen Stürmern zu viel Raum überließen. Bezeichnend dafür der dritte Treffer der Gastgeber. Neuzugang Slanina durfte ungestört durch die Selber Reihen „tanzen“ und ungehindert das 3:0 erzielen. Es kam aus VER-Sicht noch schlimmer. Der Tiefpunkt in der 48. und 49.Minute. Einen „Ausflug“ von Goalie Suvelo nutzte der frei vor dem Tor stehende Noack, der nur noch in das verwaiste Tor einschieben musste. Wenige Sekunden später konnte Sill dann per Überzahl zum 5:0 für seine Farben einschiessen. Die Halle stand Kopf, der einheimische Anhang traute seinen Augen nicht und feierte ausgelassen, zahlreiche Selber Schlachtenbummler wollten sich das „Treiben“ auf dem Eis nicht mehr länger anschauen und verließen vorzeitig die Halle in Richtung Bahnhof. Sie verpassten noch einen Torhüterwechsel und den Ehrentreffer. Der Reihe nach. Trainer Cory Holden hatte ein Einsehen mit dem unglücklich agierenden Suvelo und brachte für diesen Kümpel. Den Ehrentreffer nach einer genommenen Auszeit gelang in der 51. Minute Pauker auf Zuspiel von Neugebauer. Ergebniskosmetik, mehr aber nicht, das Spiel war längst entschieden. Die VER-Cracks antworten in den letzten Minuten mit einigen wütenden Angriffen, aber diese Einzelaktionen blieben meist in der der gut stehenden Sonthofener Defensive hängen.
„Im ersten Drittel hätte ich nie gedacht, dass wir dieses Spiel verlieren. Wir hatten 20:9 Torschüsse, danach haben wir unseren Plan verloren, zudem hat uns der der letzte Biss hat gefehlt.“, so ein sichtlich enttäuschter Wölfe-Trainer Cory Holden nach dem Spiel bei Radio Euroherz.
Wieder einmal wurde deutlich dass in der Oberliga ein Spiel nur mit der richtigen Einstellung gewonnen werden kann. Diese vermisste man bei den „Wölfen“ an diesem Abend. Am morgigen Sonntag heißt es „Ärmel hochkrempeln“ und die Sonthofen-Pleite vergessen machen. Gast im Vorwerk sind die wiedererstarkten Erdinger Gladiators, die am Freitag mit einem 7:2 Sieg über Regensburg positiv aufhorchen ließen. Eröffnungsbully ist um 18.00 Uhr in der NETZSCH-Arena.
Frank Thierfelder