Doppelschlag dreht Spiel – 6 Sekunden fehlen zum Dreier
Tölzer Löwen : Selber Wölfe 5:6 n.V. (3:2;1:1;1:2;0:1)
Der VER Selb bleibt seinen härtesten Konkurrenten Regensburg und Bayreuth an den Fersen und fährt bei den Tölzer Löwen einen 6:5 Sieg nach Verlängerung ein.
In einer sehr hektischen, mit vielen Strafzeiten geprägten Partie, rannte der VER Selb trotz spielerischer Überlegenheit bis zur 55. Minute einen Rückstand hinterher. Doppelschlag innerhalb von 37 Sekunden ließ Selb wie der sichere Sieger aussehen, aber VER fängt sich zum Ende noch den 5:5 Ausgleich. Verteidiger Meier erlöst mit Tor in der Overtime sein Team.
Neuformierte erste „Wölfe-Angriffsreihe“ wußte positiv zu gefallen – Maaßen trifft doppelt.
VER Selb: Suvelo (Kümpel) – Schadewaldt, Hendrikson, Schneider, Schütt, Meier, Dunlop, Roos, Nägele – Schmid, Mudryk, Maaßen, Moosberger, Hördler, Neugebauer, Neumann, Heilman, Pauker, Schiener
Tore: 2. Min. 0:1 Moosberger (Neugebauer/Hördler); 7. Min. 1:1 Velebny (Schenkel; 5/3);
13. Min. 1:2 Maaßen (Mudryk; 5/3); 17. Min. 2:2 Fuchs (Kabitzky; 5/4); 18. Min. 3:2 Kimmel; 23. Min. 4:2 Lewis (Kathan; 5/4); 34. Min. 4:3 Mudryk (5/4); 55. Min. 4:4 Maaßen (Hendrikson/Schmid; 5/4); 56. Min. 4:5 Hördler (Moosberger); 60. Min. 5:5 Velebny (Lewis); 65. Min. 5:6 Meier (Maaßen/Heilman)
Schiedsrichter: Vogl (EHC München); Zuschauer: 672
Strafminuten: Bad Tölz 16; Selb 20
Trainer Cory Holden musste wieder kräftig umstellen. Meier und Roos waren wieder mit dabei, dafür fehlte krankheitsbedingt Toptorjäger Piwowarczyk. Nach dem mit Kieferbruch nicht zur Verfügung stehenden Geisberger bedeutet dies für Mudryk mit Schmid und Maaßen neue Sturmpartner. Trotz der Umstellungen war der VER im ersten Drittel das spielbestimmende Team bei 5:5, schwächte sich aber mit teilweise unnötigen, wie auch strittigen Strafzeiten, selbst und die Hausherren stellten mit der 3:2 Pausenführung den Spielverlauf auf den Kopf. Aber alles der Reihe nach.
Der VER mit Traumstart. Ein Konter über die rechte Seite, Neugebauer sieht den frei vor dem Tor stehenden Moosberger und dieser netzt nach nur 85 Sekunden zum 1:0 ein. In der 6. Minute ziehen Schneider und Moosberger unnötige Strafzeiten, Suvelo unter Dauerbeschuss, pariert dreimal bravurös, aber gegen Velebny´s Gewaltschuss ist der Finne machtlos. Der Tabellenvierte mit der Chance in Führung zu gehen in drei aufeinanderfolgenden Überzahlspielen, aber Maaßen, Schadewaldt oder Schmid aus spitzem Winkel vergeben. Ein „Zuckerpass“ von Mudryk auf Maaßen – dieser per Direktabnahme – bedeutet die 2:1 Führung. Hendrikson´s Strafe wegen Hakens hat Folgen – Tölz gleicht zum 2:2. aus. Es kommt noch schlimmer. Kimmel´s harmloser Schuss aus spitzem Winkel fälscht sich Suvelo mit seinem rechten Schlittschuh selbst ins Tor.
Der 2. Durchgang startete für den VER, der nicht mehr so überlegen agierte da Tölz aktiver wurde, nicht optimal. In Überzahl findet Lewis die Lücke am rechten Pfosten und schießt zum 4:2 ein. Tölz nun aggressiver in seinen Bemühen, der VER hingegen zu leichtsinnig in der Defensive, Suvelo riskiert gegen den durchgebrochenen Fischer Kopf und Kragen, später rettet der Pfosten für die „Wölfe“. Der VER kämpft aber unverbissen weiter und wird belohnt. Nachdem Maaßen knapp verzieht, ist es Mudryk vorbehalten, der in Überzahl mit einem mustergültigen Schlagschuss von der blauen Linie mit seinem 25 Saisontreffer auf 3:4 verkürzt. In der hitzigen Endphase drängt der VER auf den Ausgleich, Mudryk hat diesen auf dem Schläger, aber scheitert gegen Tölz besten Spieler des Abends Goalie Goll.
Dramatik pur im Schlussabschnitt. Beide Torsteher im Mittelpunkt und Goll rettet gegen Dunlop in letzter Sekunde. Die Partie wird hitziger, Tölz schon im Gefühl des sicheren Siegers, aber der VER dreht das Spiel durch einen Doppelschlag innerhalb von nur 37 Sekunden. Maaßen mit einem mächtigen Schlagschuss in den Winkel zum 4:4 Ausgleich, ehe Hördler mit seinem vierten Saisontreffer zum 5:4 einnetzt. Der Auswärtsdreier ist für die „Wölfe“ zum Greifen nahe, aber es kommt anders. Tölz setzt alles auf eine Karte, nimmt Goll für einen zusätzlichen Feldspieler vom Eis, aber Mudryk scheitert aus kurzer Distanz am leeren Tor, ehe auch noch Neugebauer kurz vor Ende eine Strafe zieht. Die Hausherren schaffen das Unmögliche, 6 Sekunden vor Ende trifft Velebny mit einem abgefälschten Schlagschuss zum nicht mehr geglaubten 5:5 Ausgleich.
Verlängerung – der VER Selb zeigt Moral und kämpft weiter. Als viele schon mit dem Penaltyschiessen planen, erlöst Meier seine Farben: im dritten Nachsetzen trifft der Verteidiger zum umjubelten 6:5 und sichert den Zusatzpunkt.