Der VER Selb hat alle Trümpfe in der Hand
Die „Wölfe“ können in der Eishockey-Oberliga Süd aus eigener Kraft den zweiten Tabellenplatz erreichen. Sie empfangen am Freitag den ERC Sonthofen und müssen am Sonntag nach Füssen. Mindestens fünf Punkte sollen dabei herausspringen.
Auch der Selber Trainer Cory Holden musste am Dienstagabend ein wenig schmunzeln über die Steilvorlage aus Regensburg. Durch die völlig unerwartete 4:6-Heimniederlage der Oberpfälzer im vorgezogenen Spiel gegen Erding haben die „Wölfe“ vor dem abschließenden Hauptrunden-Wochenende wieder alle Trümpfe selbst in der Hand im Kampf um den begehrten zweiten Tabellenplatz. Der bringt zwar in der ersten Play-off-Runde aufgrund der Ausgeglichenheit der Teams auf den Plätzen 5 bis 8 noch nicht den ganz großen Vorteil, würde aber im möglichen Viertelfinale – dann vermutlich gegen den EHC Bayreuth oder den EV Regensburg – ein weiteres Mal das Heimrecht garantieren.
Noch ist es aber nicht soweit. Ehe in einer Woche für die Eishockeyspieler und deren Fans die schönste Zeit des Jahres beginnt, stehen noch die beiden letzten Begegnungen der Hauptrunde auf dem Programm. Und da dürfen sich die „Wölfe“ am Freitag (20 Uhr) in der Netzsch-Arena gegen den ERC Sonthofen und am Sonntag (18 Uhr) beim EV Füssen keinen Ausrutscher erlauben. Mit zwei Siegen bzw. fünf Punkten wäre Rang zwei unter Dach und Fach. „Das ist jetzt unsere Chance“, weiß Cory Holden. Er weiß aber auch, dass in dieser Liga keine Mannschaft auf die leichte Schulter genommen werden darf. „Wir müssen erst unseren Job machen. Die Niederlage der Regensburger gegen Erding sollte für uns Warnung genug sein.“
Auf dem Papier ist der VER Selb in beiden Begegnungen an diesem Wochenende in der Favoritenrolle. Besonders gegen Sonthofen erwartet niemand etwas anderes als drei Punkte. Aber nicht nur diese Tatsache birgt Gefahr. Der Tabellenneunte aus dem Allgäu kann in der Tabelle weder nach oben noch nach unten etwas bewegen und somit völlig unbeschwert aufspielen. Wie der Aufsteiger zu bezwingen ist, wissen die „Wölfe“. Zum Saisonauftakt gab es einen 9:0-Sieg, Ende November einen 9:3-Heimerfolg. Allerdings haben Schadewaldt & Co. auch noch eine Rechnung offen mit dem Team von Dave Rich: Anfang Januar setzte es in Sonthofen eine 5:1-Niederlage vor 600 mitgereisten Sonderzugfans. Mit Volldampf von der Kabine auf das Eis, heißt deshalb heute die Devise von Trainer Cory Holden. „Ein guter Start wird wichtig sein. Wir müssen von der ersten Minute an präsent sein und zeigen, wer Herr im Haus ist.“
Eine ganz unangenehme Aufgabe wartet auf die „Wölfe“ am Sonntag beim EV Füssen. Das Team von Trainer Markus Gmeiner hat zuletzt mit drei Siegen in Folge viel Selbstvertrauen getankt und kämpft mit den punktgleichen Erdingern noch um das Heimrecht in den Play-downs. Und bereits Ende November haben die „Leopards“ vor heimischer Kulisse nach Verlängerung die Oberhand gegen Selb behalten. Holden erinnert sich an „zu viele individuelle Fehler und Undiszipliniertheiten“ seiner Mannschaft. „Das darf nicht wieder passieren. Wir müssen mit 110 Prozent Konzentration auftreten.“ Und besonders den Füssener Torjäger Joshua Burnell an die Kette legen. Der hat in den drei Begegnungen gegen den VER in dieser Serie schon fünf Mal getroffen.
Kleine Fragezeichen standen am Donnerstagabend noch hinter dem Einsatz von Kapitän Christopher Schadewaldt und Dan Heilman. „Eine Entscheidung wird erst nach dem Abschlusstraining fallen“, sagt Trainer Cory Holden, dem sonst alle Spieler zur Verfügung stehen.
So laufen die Play-Offs
1. Runde (süd-intern)
Platz 1 (EHC Freiburg) – Platz 8
Platz 2 – Platz 7
Platz 3 – Platz 6
Platz 4 – Platz 5
Die Serie wird im Modus „best of seven“ gespielt (Spieltage: 6., 8., 10., 13. März sowie falls nötig 15., 17. und 20. März)
Aufstiegs-Play-offs
Viertelfinale
Paarung 1: West/Ost 1 – Nord 2
Paarung 2: Nord 1 – West/Ost 2
Paarung 3: Süd 1 – Süd 4
Paarung 4: Süd 2 – Süd 3
Die Serie wird im Modus „best of five“ gespielt (Spieltage: 27., 29., 31. März sowie falls nötig 2. und 4. April)
Halbfinale
Die Serie wird im Modus „best of five“ gespielt (Spieltage: 6., 8., 10. April sowie falls nötig 12. und 14.April)
Finale
Die Serie wird im Modus „best of five“ gespielt (Spieltage: 17., 19., 21. April sowie falls nötig 24. und 26. April).
Der Sieger des Finales ist deutscher Oberligameister und sportlich qualifiziert für den Aufstieg in die DEL 2.