Selber Wölfe vs. ECDC Memmingen Indians 0:4 (0:0; 0:1; 0:3)
Am 18. Spieltag mussten unsere Wölfe vor heimischer Kulisse eine 0:4 Niederlage gegen die Indians aus Memmingen einstecken. In einer von Taktik geprägten Partie bissen sich unsere Wölfe sprichwörtlich an der sehr starken Defensive der Gäste die Zähne aus und ließen im Gegensatz zu den Indians die wenigen hochkarätigen Torchancen, u.a. einen zugesprochenen Penalty im ersten Drittel, leichtfertig ungenutzt. „Der kleine Unterschied war heute, dass wir zwei Fehler machten und diese wurden eiskalt genutzt – das 0:2 war für uns wie ein Genickbruch“, so Wölfe-Trainer Henry Thom auf der anschließenden Pressekonferenz.
McDonald vergibt Penalty
Schwungvoll und temporeich starteten beide Teams, die erste Chance hatte Beck, doch Deske parierte, wie auch kurz darauf den Versuch von Staub, der sich durch die Wölfe-Abwehr kämpfte. Unser Team, welches aufgrund eines Trainingsunfalles verletzungsbedingt auf Kabitzky verzichten musste, brauchte etwas, um ins Spiel zu kommen. Gelke prüfte zweimalig hintereinander Gästegoalie Henne, ehe ein offener Schlagabtausch begann, in dem beide Teams ein hohes Tempo gingen. Pfalzer auf Seiten der Gäste mit der dicksten Möglichkeit, als er nach einem Scheibenverlust alleine auf Deske zuläuft, in letzter Sekunde aber von Turner noch gestoppt werden konnte. Erster Torjubel in der NETZSCH-Arena nach 14 Minuten, als die Fans die Hartgummischeibe schon im Tor gesehen haben. Nach sehenswertem Spielzug schaffen es die Wölfe-Offensivkräfte jedoch nicht, Henne im Memminger Kasten zu bezwingen, der mit einer sensationellen Parade den Puck irgendwie unter sich begrub. Graaskamp, Gare und Turner mit den nächsten guten Möglichkeiten, auf der Gegenseite scheitert Stotz mit einem Distanzschuss. Heiß her ging es kurz vor Drittelende, es stand immer noch torlos 0:0, als Snetsinger Deske zu einer Glanztat zwang. Im direkten Gegenzug konnte der alleine durchgebrochene McDonald nur noch regelwidrig gestoppt werden. Den zugesprochenen Penalty vergab der Gefoulte, sein Schuss knapp am Tor vorbei – vorbei auch die Chance, mit einer Führung in die Pause zu gehen.
Spätes Gästetor sorgt für lange Gesichter
Unsere Wölfe starteten in Überzahl ins zweite Drittel, jedoch blieb der Torerfolg aus. Das Tempo weiterhin unverändert hoch, aber nachdem die Abwehrreihen rund um die gutaufgelegten Torhüter gut standen, tat sich in punkto Torraumszenen nur wenig. Die Partie im Gegensatz zu Drittel eins flachte etwas vom Unterhaltungswert ab, die wohl noch unterhaltsamste Aktion am Eis fand statt, als Memmingens Torhüter Henne den Puck vor seinem Kasten hin und herschob und den neben ihm auftauchenden McDonald im letzten Moment sah, der leider einen Schritt zu spät kam. Als vieles schon mit einem 0:0 Unentschieden auch nach 40 Spielminuten rechnete, fiel der Gästetreffer wie aus heiterem Himmel. Aus dem Gewühl heraus, keinen strukturierten Angriff vorausgegangen und noch dazu zu einem absolut aus Wölfe Sicht ungünstigen Zeitpunkt fiel der Gegentreffer: Voit mit der 1:0 Gästeführung, 35 Sekunden vor der Pausensirene.
Schnelles Gegentor der vorzeitige „Genickbruch“
Absolut einen unglücklichen Start hatten unsere Mannen im Schlussabschnitt – 83 Sekunden war erst von der Uhr, unsere Jungs scheinbar mit dem Kopf wohl noch in der Kabine, als Memmingen die Führung auf 2:0 ausbaute. Memmingens Svedlund schickte Huhn gekonnt alleine los und der verwandelte kaltschnäuzig zum 2:0 für seine Farben. Aufstecken wollten unsere Wölfe nicht, aber so sehr sie sich auch abmühten, es gab kein bis wenig Durchkommen durch die sattelfest wirkende Memminger Abwehr. Auch ein Reihenwechsel – Schmidt in Formation zwei und Gelke rückte zu McDonald und Gare, brachte nicht den erhofften Erfolg. Unsere Wölfe trauerten den zahlreich guten Möglichkeiten nach und hatten auch das Quäntchen Glück nicht auf ihrer Seite – Zimmermann T. fälschte einen Schuss nur an das Gestänge ab. Die Gäste, mit der beruhigenden Führung im Rücken, spielten unaufgeregt, standen weiter defensiv gut und ließen den Gegner vergeblich anrennen. Den Wölfen lief aber nun auch noch die Zeit davon. 124 Sekunden vor Ende versuchte Wölfe-Coach Thom alles oder nichts zu gehen – es wurde nichts. Als Thom Deske für einen zusätzlichen Feldspieler vom Eis beordertet, schlugen die Gäste nochmals zu und trafen per empty net zum 3:0. Die Vorentscheidung, ehe Schmid 14 Sekunden später mit dem vierten Gästetreffer den Sack endgültig zumachte und die Wölfe-Niederlage besiegelt.
Einen ausführlichen Spielbericht lesen Sie bei unserem offiziellen Medienpartner Frankenpost. Fotos: Mario Wiedel
Mannschaftsaufstellungen
Selber Wölfe:
Deske (Kümpel) – Ondruschka, Nijenhuis, Müller, Bär, Böhringer, Kremer (Silbermann) – McDonald, Schmidt, Gare, Graaskamp, Gelke, Zimmermann T., Schiener, Turner, Hirschberger, Klughardt
ECDC Memmingen Indians:
Henne (Vollmer) – Meier, Svedlund, Pokovic, Neal, Stotz, Welz, Keil – Miettinnen, Schmid, Beck, Pfalzer, Huhn, Snetsinger, Abstreiter, Straub, Voit, Miller
Tore, Strafzeiten, Zuschauer
40. Min. 0:1 Voit (Snetsinger, Pfalzer)
42. Min. 0:2 Huhn (Svedlund, Pokovic)
58. Min. 0:3 Snetsinger (Voit; empty net)
59. Min. 0:4 Schmid (Abstreiter)
Strafzeiten: Selb 8; Memmingen 6
Zuschauer: 1.347
Schiedsrichter: Steingross (Gerth, Stöber)
- 1.Fehlstart im Allgäu
- 2.Die bessere individuelle Klasse sticht
- 3.Das war´s (wohl) für Carl Zimmermann
- 4.Überzeugender Sieg über Höchstadt
- 5.Dreimalige Führung reicht nicht für Punkte
- 6.Wölfe stürmen auf Platz zwei
- 7.Die Selber Siegesserie hält dank McDonald
- 8.Doppelschlag reicht nicht zum Sieg
- 9.Rosenheim nimmt erfolgreich Revanche
- 10.Pflichtaufgabe gemeistert
- 11.Gäste lassen wenig zu und Wölfe anrennen
- 12.Wölfe geben das Spiel aus der Hand
- 13.Nichts zu holen für die Wölfe im Allgäu
- 14.Die bessere Mannschaft verliert
- 15.Wölfe haben das Siegen nicht verlernt
- 16.Wölfe lassen Aufbäumen vermissen