Er kam, sah und spielte sich mit seiner herzerfrischenden unkomplizierten Spielweise in die Herzen vieler Wölfe-Fans. Die Rede ist von Nicholas Miglio.
Dem US-Boy, der mit einem Tryout-Vertrag ausgestattet kurzfristig als Ersatz für den verletzten Ryan McDonough verpflichtet wurde, war klar, dass seine Zeit im Wolfsbau begrenzt ist und sein Gastspiel enden wird, sobald Ryan McDonough zurück ist. Dies war nun am vergangenen Wochenende der Fall.
Nach sieben Ligaspielen endet Ihr Tryout-Vertrag. Was ist das für ein Gefühl, Selb jetzt zu verlassen?
Kein gutes, es ist definitiv schwer, sich von Selb zu verabschieden. Ich hatte hier viel Spaß, habe viele neue Freunde gefunden und habe meine Zeit, vor diesen tollen Fans zu spielen, wirklich genossen.
Wie beschreiben Sie die vergangenen Wochen in Selb?
Es war großartig. Das absolute Highlight war natürlich mein letztes Heimspiel und der Sieg gegen Top-Favorit Rosenheim.
Wir wurden Sie im Team aufgenommen?
Alle waren sehr herzlich und einladend. Vom ersten Moment an, als ich hier ankam, wurde sich um mich bestens gesorgt. Absolut überrascht war ich, als Trainer Henry Thom es war, der mir die Taschen in meine Wohnung trug. Das ist nicht alltäglich, so was kannte ich bislang von anderen Vereinen in dieser Form nicht. Auch die Jungs in der Kabine waren super. Ich wurde herzlich aufgenommen und obwohl sie alle wussten, dass ich nur für kurze Zeit hier sein werde, behandelten mich alle als Teil des Teams. Das tat wahnsinnig gut und macht mich auch ein Stückchen stolz.
Sicherlich hatten Sie zuvor noch nie etwas von Selb beziehungsweise den Selber Wölfen gehört oder?
Korrekt, aber jetzt kann ich mitreden. Selb ist ein kleines, schönes und Eishockey-verrücktes Städtchen. Ich verstehe nun, warum so viele Spieler seit Jahren hier sind beziehungsweise über Jahre für den Club spielten. Der Verein ist sehr professionell geführt und besitzt eine großartige Organisation. Schade, dass ich dies nicht länger genießen durfte.
Fans und Zuschauer waren mit Ihrer Leistung zufrieden. Wie lautet Ihr persönliches Fazit?
Ich persönlich habe immer hohe Erwartungen an mich selbst. Ich bin der Meinung, dass vieles gut lief – für das Team und auch für mich. Natürlich tut es weh, wenn man dann ein paar Spiele verliert. Noch dazu trage ich natürlich als Importspieler noch eine größere Last auf meinen Schultern: Wir, die Imports, sind die Cracks, die als Führungsspieler vorangehen und die Jungen führen müssen. Wir hatten einen richtig guten Start und danach wurden wir vielleicht etwas im Kopf überheblich und dachten, wir können jeden in der Liga locker und leicht schlagen. Die Niederlagen, die wir einfuhren, hätte es nicht gebraucht. Denn unser Team ist qualitativ stark und kann es mit jedem aufnehmen. Auch wenn mir selbst kein eigenes Tor gelang, denke und hoffe ich, dass ich einen guten Beitrag zum Teamerfolg leisten konnte.
Selb und die Oberliga Süd waren Ihre erste Station in Europa. Waren Sie überrascht von der Stärke in der Liga?
Auch wenn ich nur sieben Spiele miterleben durfte, war ich sehr überrascht. Die Leistungsdichte ist sehr eng und die Liga ist von Platz 1 bis 12 gut aufgestellt. Und es gibt wirklich viele gute Spieler in jedem Team.
Wie sehen ihre Zukunftspläne aus?
Mein oberstes Ziel ist es ein neues Team zu finden. Dafür telefonieren mein Agent und meine Eltern nahezu rund um die Uhr. Der Zeitpunkt ist natürlich nicht ideal, die Saison hat überall angefangen und die Planungen der Clubs sind abgeschlossen. Aber ich bin positiv gestimmt und hoffe auf ein Engagement in Deutschland oder Europa. Falls dies nicht klappt, werde ich wieder in die Staaten gehen und dort spielen. So oder so: Ich freue mich und bin aufgeregt, was das nächste Kapitel Eishockey für mich bringt.
Wann werden Sie Selb verlassen?
Das kann ich noch nicht genau sagen. Ich verbringe noch ein paar Tage hier – falls sich eine neue Möglichkeit für mich auftut, bin ich natürlich früher weg. Abschließend möchte ich mich noch bei den Fans, meinen Teamkollegen, Coach Henry Thom, Suvi und der gesamten Organisation bedanken, die mich mit offenen Armen empfangen und mir die Chance gegeben haben, für kurze Zeit für die Wölfe auflaufen zu dürfen. Ich hatte eine tolle Erfahrung und habe meine Zeit hier sehr genossen. Danke!
Das Interview führte Uwe Dutkiewicz – Mitglied VER Selb Presseteam
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