Selber Wölfe vs. Deggendorfer SC 2:1 n.V. (0:0; 1:0; 0:1; 1:0)
Unsere Wölfe hatten vom Deutschen Eishockeybund ein richtig tolles Weihnachtsgeschenk bekommen: Zum einen war endlich mal wieder ein Heimspiel am 2. Weihnachtsfeiertag angesetzt worden und zum anderen ging es gegen den alten Rivalen und aktuellen Tabellenführer, den Deggendorfer SC. Es war also angerichtet für die knapp 2.500 Zuschauer in der NETZSCH-Arena, deren 40-jähriges Bestehen mit diesem Spiel gefeiert wurde. Und was beide Mannschaften boten, war schnelles, hartes aber faires Eishockey vom Feinsten. Das Spiel lag die gesamte Partie über auf Messers Schneide, der Sieger konnte erst in der Verlängerung gefunden werden.
Kein Abwarten, kein Beschnuppern
Das Eishockeyschmankerl zum Abend des zweiten Weihnachtsfeiertages hielt, was sich die Verantwortlichen und Fans beider Mannschaften versprachen: Hochklassiges Eishockey und Spannung pur bis zur letzten Spielsekunde! Beide Mannschaften schenkten sich von Beginn an nichts, kämpften um jeden Zentimeter Eis. Unsere Mannschaft nahm das Heft in die Hand und es entwickelte sich zum Teil ein Spiel auf ein Tor. Den Zuschauern bereitete das tolle Kombinationsspiel unserer Wölfe viel Freude, jedoch sollte noch nichts Zählbares herausspringen. Entweder der Torabschluss war nicht präzise genug oder der bestens aufgelegte Brenner im Tor des Deggendorfer SC entschärfte die Torabschlüsse unserer Jungs. Erwähnenswert war auch das unglaublich aggressive und effektive Unterzahlspiel der Gäste, die dadurch bei zahlenmäßiger Überlegenheit unserer Wölfe kaum Torchancen zuließen.
Wölfe legen noch eine Schippe drauf
War man doch auf den Rängen schon nach dem ersten Spielabschnitt überrascht, wie gut unser Team den Spitzenreiter im Griff hatte, traute man in den ersten zehn Minuten des Mitteldrittels kaum seinen Augen. Angriff auf Angriff rollte auf das Deggendorfer Tor. Kapitän Florian Ondruschka war es, der diese Druckphase der Heimmannschaft mit zwei Gewaltschüssen von der blauen Linie startete. Deggendorf konnte sich jetzt kaum mehr aus der Umklammerung lösen. In der 25. Minute hatten viele Zuschauer den Torschrei auf den Lippen, aber der emsig arbeitende Hördler hatte nur das Außennetz getroffen. Just als Ondruschka einen der in dieser Spielphase seltenen Entlastungsangriffe der Gäste unterband und seine Sturmkollegen Mudryk und Moosberger in eine Kontersituation schickte, bebte die NETZSCH-Arena in ihren Grundmauern: Mudryk hatte den Gegenstoß mit dem ersten Treffer des Abends abgeschlossen. Der Gästetrainer sah sich veranlasst, eine Auszeit zu nehmen, um seine Mannen neu einzustellen. Dies zeigte auch Wirkung. Deggendorf konnte sich jetzt öfters befreien, aber spätestens bei Deske im Selber Tor war Endstation für die Angriffsbemühungen der Niederbayern.
Mudryk erlöst die Selber Anhänger
Im letzten Spielabschnitt waren es die Gäste, die den besseren Start hatten. In der 42. Minute hat sich unsere Mannschaft bei vier gegen vier, je ein Spieler jeder Mannschaft saß auf der Strafbank, ausspielen lassen und die Gäste nutzten dies eiskalt zum Ausgleich. Ein Treffer, der Wirkung zeigte. Deggendorf witterte Morgenluft und unsere Jungs agierten jetzt ein wenig nervös und fahrig im Spielaufbau. Doch je länger das Spiel dauerte, desto mehr bekamen unsere Wölfe wieder Zugriff auf das Spiel. In den letzten fünf Minuten der regulären Spielzeit hatten Müller, Mudryk, McDonald und Hördler den Siegtreffer auf dem Schläger, aber es sollte nicht mehr sein. So musste die Verlängerung die Entscheidung bringen: Und hier zeigte Mudryk seine Klasse, als er sich nach Vorarbeit von McDonald lange Zeit ließ, um dann die Scheibe unhaltbar zum vielumjubelten Siegtreffer einzunetzen.
„NETZSCH-Arena-Beben“
Von wegen „stade Zeit“ – in der NETZSCH-Arena war heute einiges geboten….und unsere lautstarken Fans machten wieder einmal ihrem positiven Ruf in der Liga aller Ehren. Beim sogenannten „NETZSCH-Arena-Beben“ erschrien sich die Wölfe-Fans die ausgelobten 150 Liter Freibier, die zur Freude unserer durstigen Anhänger jeweils in der Drittelpause im Außenbereich ausgeschenkt wurden und keineswegs überraschend sehr schnell weg waren. Im Übrigen ergaben die Messungen im Durchschnitt beim heutigen Topspiel einen Wert von 119,6 Dezibel – durchaus stattlich. Vergleichsweise ist dies so laut wie ein startender Düsenjet.
Einen ausführlichen Spielbericht lesen Sie bei unserem offiziellen Medienpartner Frankenpost.
Fotos: Mario Wiedel
Mannschaftsaufstellungen
Selber Wölfe:
Deske (Kümpel) – Ondruschka, Müller, Kolb, Pozivil, Böhringer, Kremer – Piwowarczyk, Gare, Geisberger, McDonald, Mudryk, Moosberger, Schiener, Hördler, Neumann (Klughardt)
Deggendorfer SC:
Brenner (Filimonow) – Vavrusa, Wolfgramm, Gawlik, Wiederer, Peleikis, Stern, Sagerer, Sternkopf – Deuschl, Leinweber, S. Janzen, Jirik, A. Janzen, Hintermeier, Schembri, Ovaska, Litesov
Tore, Strafzeiten, Zuschauer
27. Min. 1:0 Mudryk (Moosberger, Ondruschka);
42. Min. 1:1 Vavrusa (Jirik, Litesov)
63. Min 2:1 Mudryk (McDonald, Ondruschka)
Zuschauer: 2.416
Strafzeiten: Selb 10, Deggendorf 12
Schiedsrichter: Kannengießer (Höck, van der Heyd)
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